Kritikerfiguren, die alles und jedes, was sie zu beurteilen haben, auf ihre persönliche Biografie beziehen. Nach dem Motto, „ wenn du als 15jähriger Nena gehört hast, wenn du dazu deine erste Liebe erlebt hast , dann wirst du Nena ewig gut finden“. Die Ichbezüglichkeit auf die Spitze treiben, sich zum Maßstab von allem machen. Was aber, wenn du meinst, dass ich immer ein anderer geworden ist? Wenn du skeptisch gegenüber deinem Ich bist? Wenn du weißt, dass es auch stark sozial determiniert ist? Wenn du weißt, dass du all dessen nie ganz sicher sein kannst? Bist du selbst überhaupt so wichtig, dass du dich selbst zum Maßstab machen kannst? Oder fließt dein Ich ohnehin, quasi wie von selbst, in alle Beurteilung ein? Sollte man sich davon unabhängig ein Urteil machen, was der Song, der Künstler für das Ganze bedeutet? Was er für soziale Auswirkungen hat? Was er für andere bedeutet? Sollte man das nicht damit verrechnen, was man selbst für gut befindet? Hat man eine gewisse Ernsthaftigkeit und Beharrlichkeit, aber auch eine Demut und eine Neugier seinem Thema gegenüber? Sollte man nicht über die kleine, ordinäre Ich-Bezüglichkeit hinaus kommen und wenigstens ein bisschen Objektiveres anstreben? Fan sein, mag nett sein.Aber darüber hinaus kommen zu wollen, kann besser sein. Etwas anstreben, mit allen einem zu Gebote stehenden Mitteln, - was nicht "erreichen" heißen muss! "Auf dem Weg sein" könnte vielleicht schon genügen und würde einen von der eigenen Unfehlbarkeit abbringen.....Sollte man sich selbst für etwas ganz besonderes halten? In welchen Situationen? Sich selbst für so wichtig nehmen? Nun ja, vielleicht hat man sich lange uim ein gewisses Wissen bemüht. Wandelt man sich nicht selbst fortwährend mit der Zeit, mit der Umwelt? Vielleicht gibt es ja verschiedene Kriterien, Kriterien, die dem jeweiligen Gegenstand angemessen sind? Im Falle der Musik könnte so etwas technisches Können, Kreativität, Phantasie, außergewöhnliche Lösung sein? Eine Idee? Eine Prägnanz?
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