Mir geht dauernd etwas durch den Kopf, was ich in einem Interview des Magazins der Süddeutschen Zeitung mit dem Filmemacher Jim Jarmusch gelesen habe. Ich habe gekrustelt und gesucht und tatsächlich gefunden. Im Interview selbst scheint mir etwas eine Selbstgefälligkeit des alternativen Filmhelden aufzuscheinen, die mir nicht gefällt. Gleichwohl tauchten vor mir Bilder von John Lurie (dessen Platten mit den Lounge Lizards wir damals sehr mochten....überhaupt die New Yorker Szene hatte tolle Sachen zu bieten...) und Tom Waits auf. Beide haben so manches Mal in seinen Filmen tragende Rollen gespielt. Aber vor allem ging es mir um den sogenannten „Stupid Factor“, was ich aus meiner gesamten Erfahrung heraus sehr stark unterstreichen kann. Was meine grundsätzliche Sicht musikaliuscher Dinge stark beeinflusste, ohne dass ich jemals wusste, dass ich mit Leuten wie Jarmusch im Einklang stand. Der sagte also neulich im SzMagazin: „Die Ramones waren so reduziert, so schnell, so lustig. Ich habe mich oft mit Iggy Pop darüber unterhalten: Rock'nRoll braucht immer etwas von dem, was wir den „Stupid factor“ nennen. Sonst wäre es nicht interessant. Und die Ramones hatten weiß Gott viel „Stupid factor“. Wer hat denn sonst Songs über Cheeseburger geschrieben? Und nur mal ein Gegenbeispiel – ich will nichts Böses über U2 sagen, echt nicht, aber an denen ist alles immer so ernst, so bedeutungsvoll. Da fehlt der „Stupid factor“. Und deshalb sagt mir U2 rein gar nichts.“ Und weiter sagte er etwas, was ich ebenso unterstreichen kann: „Mich fasziniert besonders das, was was wir normalerweise für nicht dramatisch, für nicht essenziell, nicht aussagekräftig halten. Ich werde nervös, wenn es irgendwo zu viel Aussage gibt. Bei zu viel Handlung ist es dasselbe – macht mich nervös. Wie Musik mit zu vielen Noten. Es gibt Gitarristen, die eine Million Töne pro Minute spielen können, technisch unglaublich professionell, aber es sagt mir rein gar nichts. Ich nehme lieber einen guten Akkord und lasse den schön im Raum stehen“
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