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Ohrwurmgedanken (2)

Das Bekannte mit einer Prise Neues zu versetzen mag auch den Ohrwurm auszeichnen. Etwas, das sich abhebt, das Kontur gewinnt und sich im Gedächtnis verhakt. Das Arrangement sollte dies leisten. Eine bestimmte Situation möglichst zu treffen, zeitgeschichtlich oder auch individuell (Rebellion oder Tanzkurs) mag auch wichtig sein. Die Regression (das „Zurücksteigen“ in vorbewusste Zustände, auch in „kindliche“ Zustände ---> Freud) kann dabei auch eine wichtige Rolle spielen. Das Ganze sollte von einer charismatischen Person getragen sein, die nicht unbedingt gut singen muss, sondern etwas verkörpert (möglichst gepaart mit unseren eigenen Sehnsüchten, Bedürfnissen). Auch muss der Text nicht unbedingt eine wichtige Position einnehmen. Womöglich geht es meist in klischeehaften Formulierungen um menschliche Grundbedürfnisse wie Liebe, Sex, Identität usw. Dass genau an jenem Punkt auch ein gewisser Ehrgeiz entstehen kann, steht auf einem anderen Blatt. Singer/Songwriter sind dem in der Vergangenheit in ihrer Musik nachgegangen. Heutzutage passiert dies eher im medialen „Beipackzettel“, also der Vermittlung eines Images und der Benutzbarkeit gewisser Megastar-Aussagen. Dass gewisse Melodien von der Werbeindustrie zu einem bestimmten Zweck ge- und missbraucht werden, ist auch klar. Das sogenannte Crossmarketing (gibst du mir deine Fans, so gebe ich dir meine....) und der Imagetransfer (Wenn schon mein Lieblingsstar das benützt, muss es ja gut sein...) sind bekannte Mechanismen in der Werbung. Auch erfreut sich ein bekannter Titel heutzutage nicht nur in der Musik, sondern auch in Filmen und anderen Medienerzeugnissen seiner Verbreitung. Der „Spass des Daseins“ wird gerne benutzt.....   

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