Oh, wie war das vor Jahren, vor Jahrzehnten! Pat Metheny entdeckt. In einem damals kleinen Club. Vollkommen überfüllt, also saßen wir so gut wie auf der Bühne, - dort gab es noch Platz. Schon diese Unmittelbarkeit gefiel mir. Höchstens 2 Meter hinter dem Schlagzeuger Dan Gottlieb gesessen, alles sehr direkt mitgekriegt. Metheny selbst war damals am Anfang einer langen Karriere, die ihn zu großen Erfolgen geführt (was natürlich allen „Jazzern“ suspekt war!) hat. Aber ich werde nie vergessen, wie eine Atmosphäre von freier Phantasie von diesen Musikern ausging. Ich habe damals ernsthaft Lyle Mays für mich entdeckt. Der war offenbar imstande, jeden Ball aufzunehmen und ihn zurück zu spielen. Ein loyal kreativer Begleiter. Wie aufmerksam sie aufeinander eingingen! Manchmal sah man es ihnen sogar an, wenn etwa ein kleines Lächeln genießerisch quittiert wurde. Wir saßen direkt hinter Dan Gottlieb, einer, der später schnell verstoßen ward und eines Tages in einem Rockgetümmel wieder auftauchte. Spielfeld getauscht. Wäre eigentlich keine Schande. Auch Steve Gadd spielt seit vielen Jahren für Eric Clapton.
Doch bei der Jazzgemeinde hatte es Gottlieb verschissen. So etwas macht man nicht!, so ihr Credo. Zurück zum Auftritt: Es war ein Feuerwerk der Phantasie, ein Zauberberg der Musik, der sich mir da öffnete…. anfangs hatte ich als Gitarrist noch auf das Griffbrett geschaut: Wie macht er das? Das war aber nur anfangs so, später empfand ich das Ganze, das in meine kleine flache Realität drang, das mir ein Abenteuer war und mich veränderte. Wie er es fließen ließ! Tolle Musikalität! Das war es, was ich auch anstrebte. Das pure Spiel, das man auch ausdrücken konnte, für das man die technischen Fähigkeiten hatte! Niemals als Selbstzweck. Viele viele Male habe ich danach noch Pat Metheny in seinen verschiedenen Besetzungen, aber auch solo erlebt. Eine Offenbarung......