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Wiedergänger

Manchmal dachte ich mir: Ob diese ganzen Arschlöcher einfach nochmal die Musik ihrer Jugend als Katalysator hören wollen, koste es, was es wolle. Und sei es die eigene Glaubwürdigkeit.... Psychologisch sind gewisse Gefühle, die eine Persönlichkeit über längere Zeit bewegt haben, an eine gewisse Musik gebunden (dazu gibt es wohl zahlreiche Studien). Dazu vollführen heute „große Stars“ dann gut geschminkt und frisch frisiert Gesten und Posen, singen das hohe Lied der Liebe und der ewigen Gefühle (Vorsicht! Spekulation!). Das schafft Verbundenheit und Gleichgerichtetheit mit all den anderen. Dies freilich machten sich auch Figuren wie Adolf oder Goebbels in politischer Hinsicht (was schnurgerade ins Totalitäre, also die Totalität unseres Seins mündete) zunutze. Sie erzeugten eine Gemeinsamkeit des Augenblicks, die sich in ihrem Falle fortsetzen sollte bis in den Tod. Die Euphorie, die so etwas bedingt, wird im kommerziellen Popkonzert auch durch die perfekte Lightshow erzeugt. Kicks und Effekte aller Art befördern die Absicht noch wirksamer. Die Band spielt handwerklich gekonnt, der Sound ist am Reißbrett entworfen, nimmt Klischees auf und überführt sie gekonnt in eine Show. Die Betonung liegt herbei auf „gekonnt“, denn der technokratische Vorgang steht dabei oft im Vordergrund. Gezielte Provokationen können hinzu kommen und einen Gestus, ein Image unterstreichen. Was entsteht, mag so ziemlich das Gegenteil dessen sein, was man einst als „Geheimnis“ bezeichnete. Es ist sogar das pure Gegenteil davon, nämlich das allzu Offensichtliche, das Hergestellte, das Offensichtliche, das (gut) Gemachte. Wenn diese ganzen reichen alten Arschlöcher dem auf den Leim gehen, ist das ihre sentimentale Sache, darf aber benannt werden.