Ich höre Mark Knopfler, der seit „Brothers in Arms“ (Endphase Dire Straits, habe ich sogar live gesehen) an mir mehr oder weniger spurlos vorüber ging und bald wohl zu den endgültigen Abgängen zählen wird. „Privateer“ lief wohl tausend mal. Im Gegensatz zu früher gefiel mir das sogar. Ich mochte die ersten beiden Dire Straits-Alben sehr. Man liebte seine Stratocaster und Knopfler zeigte neue Wege auf ihr, formte Arten des Ausdrucks. Ich besuchte damals auch ein Live-Konzert unter dem Motto „Sultans of Swing“. Nicht nur das Reduzierte hat er später unter eigenem Namen aufgegeben. „Road to Philadelphia“ langweilte mich auch, weil er darauf noch öfter diesen Hang zum Gefälligen hatte und auch, weil es nicht so gut produziert war, wie ich glaubte, mich zu erinnern. Textlich schwelgte er für mich (!) im allzu Offensichtlichen. Ich habe auch „Golden Heart“ und „Get lucky“ mehrfach gehört: wie er Folk in seine Musik integriert, gefällt mir, ist auch gut produziert, lässt mich aber merkwürdig kalt. Dudelsäcke, Flöten….alles da. Seine “träumerische“ Stimme: er wurde als Sänger empfunden. Niemand konnte definieren, wieso. Ich nähere mich wieder seinem Gitarrenstil an, den er später von „Brothers in Arms“ ausgehend in Richtung auf fette Sounds erweiterte. Das Knappe, Reduzierte, Minimalistische war raus und fast schon ins Gegenteil gekippt: opulente Klangmalereien, bombastisch, schwelgerisch überbordend. Refrains für das Stadion, lange Tourneen.