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Etwas machen und es dann unter die Leute bringen

Seltsam, - ich lese diese Geschichtchen und kann mir ganz leicht vorstellen, wie diese Personen, die die Leute „Stars“ oder „Superstars“ nennen, den ganzen Tag über (Journalisten sind meist in einem Hotelzimmer einer nach dem anderen, alle 20 Minuten dran) ihre Geschichtchen erzählen, die sie in sich gespeichert haben und die ihr neuestes Erzeugnis interessant machen sollen. Als Journalist soll man dann eine tolle Geschichte daraus machen….. Die übliche Begründung heißt: Jetzt interessieren sich "die Leute" dafür! In eine andere Sprache übersetzt, heißt das: Jetzt muss das Produkt (Das Konzert, die Tournee…) beworben werden! Das muss unter die Leute gebracht werden (an Weihnachten macht sich das besonders als „Geschenk“ gut: Eine Konzertkarte!). Sternchen und Stars erzählen einem Geschichtchen rund um das Produkt, geben vor, eigene Dinge entdeckt und umgesetzt zu haben...usw. Sie wollen mit ihrer „Persönlichkeit“ beeindrucken, spielen Spontaneität, zelebrieren und verkörpern Mythos, - genau wie bei einem Konzert! Im Hintergrund freilich ist jede Bewegung durchgeplant und festgelegt. „Kann ja nicht anders funktionieren….“ sagte mir einst mal jemand Pop-Exponiertes, als ich das Phänomen ansprach. Es ist alles industriell und sehr arbeitsteilig „produziert“. Alle machen das, was sie scheinbar am besten können. Wenigstens in einem technischen Zusammenhang. Auch das kann man auf die gesamte Gesellschaft übertragen. Das Produkt symbolisiert dann etwas, was die vielen auch sein wollen. Es ist eine Projektionsfläche, ein Fetisch. Leben in vollen Zügen. Selbstverwirklichung. Materieller Wohlstand. Herausragen aus der Masse und sich auf diese Weise selbst als etwas „Besonderes“ definieren. Identität gewinnen. Wenn‘s geht, ewiglich…...