Ob Pop etwas mit Populismus zu tun hat? Und inwiefern das in die Politik hinüber spielt? Ob Politik nicht sowieso populistuisch sein muss, weil es sich immer nach denjenigen richtet, die in der Mehrheit sind? Wo ist die Brücke zum Rassismus und Nationalismus? Einfach eine Gruppe behaupten und die mit allen Mitteln abgrenzen gegen den Rest? Pop, das ist das Medium einer möglichst großen Verbreitung. Aber auch eine behauptete Gemeinschaft, früher von „Subkulturen“. Die sich abgrenzen müssen, die zur Distinktion um jeden Preis neigen, die sich auskennen, die Bescheid wissen, Die ausgrenzen und eingrenzen, die mit Spitzfindigkeiten umgehen können, die für sich die Eigenschaften einer „Elite“ in Anspruch nehmen. Ob Pop nicht den Populismus einübt? Die Slogans, die Parolen, die Formeln, ob wir sie nicht lange Jahre in der Popmusik akzeptiert haben? So ist halt Kunst: nun ja, die Ausrede ist etwas abgenutzt. Pop ist nicht immer Kunst. Pop übt auch das Eingehen auf simple Formeln ein, schafft soziale Gruppen, gibt immer wieder Engagement vor und scheint das „Richtige“ im „Falschen“ zu suchen. Pop gibt auch die Bespassung vor und schmuggelt Botschaften (und seien es die der Affirmation!) unter sein „Volk“ (im neoliberalen Jargon geht es nur um „Zielgruppen“). Pop ist das jederzeit bereit stehende Ablenkungsmanöver gegenüber der Langeweile und Dekadenz in den westlich-industriellen Gesellschaften. Pop ist vital und feiert die menschliche Energie. Ob das einen zum Grübeln bringt?