Was früher die Welt der Rock- und Jazzmusik umgetrieben hat (nein, früher war nicht alles besser!)? Unter anderem ein Begriff von „Entschleunigung“. Ein „Sich entgrenzen“. Dies mag oft zu Drogenmissbrauch geführt haben und war somit diskreditiert. Doch es gab auch andere Wege. Musik stand für so etwas wie „Weiße Magie“. Es bedeutete eine Suche. Nach Freiheit, diesem so oft missbrauchten Begriff. Eine Sehnsucht. Was das bedeutete? Über oft kommerziell geprägte Erwartungen hin weg gehen, Klischees vermeiden, einen anderen Weg suchen. Was heute unter dem Begriff „Achtsamkeit“ in esoterisch gesinnten Kreisen abgefeiert wird, war „damals“ wie selbstverständlich Bestandteil dessen, was Musik sein konnte. Es ging keineswegs, die Kunststückchen zu bieten, die ein naives Publikum verblüffen konnten. Es gab auch genügend Künstler, die sich solchem Musizieren verschrieben hatten. McLaughlin strebte nach Erleuchtung, Weather Report hatte neben Zawinul einen offenen Geist wie Wayne Shorter, Ravi Shankar war noch aktiv, Santana wähnte sich mit „Love Devotion Surrender“ auf einem Weg...usw. „Im Geheimnis sein“ war ein Ziel, das viele Musiker auf unterschiedlichen Wegen anstrebten. Ein Sonderling zu sein, war ein tapferes Ziel. Wie sehr sich die Zeit und den sie durchwehenden Geist seitdem gedreht hat! Was heute erkennbar ist, scheint dem allem Hohn zu sprechen. Ein klein bisschen anzapfen könnten wir jene Ideale, ein wenig davon zu übernehmen, uns inspirieren lassen, - ob das möglich wäre?